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Meine Aufgaben

Einige von euch haben sich sicher bereits gefragt, was ich hier eigentlich mache. 

Nur Urlaub? Fehlanzeige. 

Stattdessen war es von Anfang an mein Anliegen, meine Zeit sinnvoll zu nutzen und mit anzupacken. Und tatsächlich ist Hilfe gerade auch bitter nötig. In Englisch führe ich wöchentliche Zoom-Meetings mit zwei verschiedenen Kursen durch, kontrolliere Hausaufgaben, entwerfe Tests und trage Noten ein. Dadurch unterstütze ich die Englischlehrerin Marielene, die somit die Möglichkeit hat, einen weiteren Kurs anzubieten. Das Niveau der Schüler ist hier sehr unterschiedlich, weshalb der pädagogische Nutzen einer Aufteilung nach Lernfortschritt sehr hoch ist. 

 

In Kunst habe ich mit Klasse 1 bis 4 der Secundaria ein Projekt zum Thema "Bicentenario" (200 Jahre peruanische Unabhängigkeit) gestartet, bei dem jeder Jahrgang trotz des corona-bedingten Distanz-Unterrichtes ein gemeinsames Kunstwerk erschaffen soll. Auf dem Bild seht ihr mich, wie ich gerade dabei bin, jedes einzelne Bundesland in Großformat auf Papier zu übertragen, das die Schüler später gestalten können. Ratet, wer am nächsten Tag Muskelkater in seinem rechten Arm hatte... :P  

Darüber hinaus helfe ich zweimal die Woche im Kindergarten mit, - der einzige Zweig von Diospi Suyana, der als Pilotprojekt mit gerade einmal 11 Kindern momentan in Präsenz stattfinden kann. Doch ich genieße die Zeit mit den Kids sehr: Beim Malen, Herumtoben, Tanzen, Puzzlen, Bauen, Singen, Sandkuchen backen und natürlich beim gemeinsamen Erzählen und Hören von Bibelgeschichten. 

 

An den anderen Vormittagen bin ich in Missionarsfamilien eingesetzt, wo ich die Kinder bei der deutschen Fernschule unterstütze oder in Zoom-Meetings neben ihnen sitze und den spanischen Unterricht übersetze. Einige Familien sind erst im Lock-Down nach Curahuasi gekommen, weshalb gerade die älteren Kinder oft große Probleme haben, durch den mangelnden Kontakt mit Einheimischen ihr Spanisch zu verbessern. Hinzu kommt natürlich die Tonqualität des Online-Unterrichts, der das Verständnis für einen Fremdsprachler noch deutlich erschwert. 

 

Des weiteren übersetze ich die Briefe von den Patenkindern an ihre Paten in Deutschland oder helfe andersherum dabei, die Briefe der deutschen Paten ins Spanische zu übertragen. 

 

Tja, und sonst stehe ich natürlich immer auch für Gelegenheitsarbeiten zur Verfügung und packe dort mit an, wo es gerade notwendig ist: Beim Möbelschleppen zum Beispiel, beim Abspülen, beim Arbeitsblätter sortieren, beim Vorbereiten des Kindergartensportkurses oder beim Stühle-Stellen. Verena gebe ich einen Computerkurs und es gab bereits einen Abend, an dem wir von 6 Uhr bis 21 Uhr damit beschäftigt waren, 250 Kopien einer 17-Seitigen Infobroschüre anzufertigen und anschließend zu tackern. Ihr seht: Die Aufgaben sind vielfältig und abwechslungsreich. Ich bin gespannt, wo ich in Zukunft noch mitarbeiten darf, vor allem, wenn wir ab dem 16. August wie erhofft wieder mit semipresenzialem Unterricht starten dürfen. Es wäre toll, wenn ihr dafür beten könntet, dass die peruanische Schulbehörde unser Gesundheitskonzept bewilligt und die Schüler zumindest in kleineren Gruppen nach und nach wieder ans Colegio kommen dürfen. Seitdem ich damals abreisen musste, gab es keinen Präsenzunterricht mehr und aus den Zoom-Meetings oder auch den Patenbriefen ist herauszuhören, wie sehr einige den Kontakt mit ihren Freunden und Lehrern vermissen. So Gott will, hat dieses Warten nun bald endlich ein Ende, doch natürlich ist ein erneuter Schulstart unter verschärften Hygienebedingungen und strenger Beobachtung auch eine große Herausforderung, die viel zusätzliche Arbeit und Organisation erfordert. 

Betet gerne für Kraft und Weisheit der Lehrer, Schüler, Eltern und allen weiteren Personals. 

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