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Thailand #1 - Abreise und Führung

3. oder 4. Juni - irgendwo dazwischen :) 

 

David und ich sitzen gerade in unserem Anschlussflug nach Bangkok, während ich diese Zeilen schreibe, nach deutscher Zeit ist es nach einer relativ schlaflosen Nacht 12:21, in Singapur dagegen schon halb sieben Uhr abends. Doch trotz des Schlafmangels ist alles, was ich momentan fühlen kann, Staunen und Dankbarkeit. Gott hat bereits eine Reihe von Wundern getan, die uns an diesen Ort geführt haben und so langsam habe ich wirklich den Eindruck, dass die Türen, die erst so kurzfristig vor uns aufgetaucht sind, endgültig aufgehen. 

 

Es war eine wunderschöne und gleichzeitig seltsame Übergangsphase: Voller erster und letzter Male, die sich zu einem verwirrenden bunten Strudel aus Zukunft und Vergangenheit namens Gegenwart vermischen. Und wir mittendrin! 

Zunächst einmal hatten wir es auf den tag pünktlich geschafft, aus Davids WG auszuziehen, und was dort an Hochzeitsgeschenken und sonstigem Krempel gestanden hatte, auf verschiedene Freunde und Familienmitglieder zu verteilen. Einen Tag vor Abflug war auch die Christhaus-Bar endlich leergeräumt, die Arbeitsschlüssel abgegeben und das Wesentliche für die Reise gepackt. 

 

Selbst den Impfstoff Ixiaro gegen Japanische Enzephalitis hatten wir entgegen alle Erwartungen am letztmöglichen Tag trotz vorheriger Lieferschwierigkeiten plötzlich doch noch kaufen können und die Zeit bis zum Abflug hatte gerade so gereicht, dass wir morgens am Abreisetag noch die zweite Dosis bekommen konnten. Wer weiß, wofür... 

 

Zur Erklärung muss man vielleicht hinzufügen, dass der Plan mit Thailand noch nicht lange festgestanden hatte: Nach der Bewerbung bei drei unterschiedlichen Organisationen hatte Wiedenest uns relativ spontan zu OMF (Overseas Missionary Fellowship) vermittelt und zusammen mit der Hochzeit und den Flitterwochen im Mai war unser Zeitfenster zur Reiseplanung recht kurz bemessen gewesen: Die Flüge hatten wir erst 10 Tage vor Abflug gebucht, das Visum und das Führungszeugnis eine Woche vorher beantragt und die Unterkunft für Bangkok für die ersten zwei Nächte erst zwei Tage im Voraus. 

Es ist - im wahrsten Sinne des Wortes - ein etwas unheimliches Gefühl, so in der Luft zu hängen, aber Gott ist treu; mehr als das. 

Allein die Tatsache, wie günstig unsere Flüge letztlich waren, oder beispielsweise der Fakt, dass wir ausgerechnet in unserer Gemeinde in Czygans Mentoren und Ansprechpartner bekommen konnten, die jahrelang für OMF unterwegs waren, grenzt für mich an ein Wunder. Okay, zugegeben: Der Christus-Treff ist auch ziemlich groß. Aber es war trotzdem wunderschön, zu erleben, was für ein Segen diese Verbindung schon jetzt für uns ist und wie gut es getan hat, sich auszutauschen. 

 

Vieles ergab sich step-by-step,- für unsere letzte Nacht in Deutschland hatten wir wegen der Nachmieterin allerdings noch keine Unterkunft. Aber auch hier erwies sich die Gemeinde als rettendes Wunder: Kaum, dass ich auf Nachfrage im Gespräch mit Marcel und Thomas unsere etwas spontane Situation beschrieb, hatten David und ich auch prompt schon einen Schlafplatz bei Scholls auf dem Schlafsofa. Wir waren unheimlich dankbar und bewegt von dieser Gastfreundschaft und Offenherzigkeit. Gemeinsam konnten wir vor dem Abflug noch für die Reise beten. 

 

Die gemeinsamen Gebete mit Glaubensgeschwistern hatten mir gerade in den letzten zwei Wochen der Planung und Vorbereitung sehr geholfen: Aus Angst, Sorge und Ungewissheit durfte dadurch eine angenehme, vertrauensvolle Vorfreude werden. Und auch wenn ich immer noch an meiner Herzenshaltung und Gottes klarem Ruf nach Thailand zweifelte (- im Fall von Peru hatte ich da eine viel tiefere Gewissheit verspürt, andererseits ja auch eine viel längere Vorbereitungszeit gehabt...), so hatte ich nun doch immer mehr den Eindruck, dass es ausreichte, sich mit offenen Händen segnen und senden zu lassen, weil Gott an jedem Ort auf der Welt derselbe war und sich über unsere Bereitschaft freute. 

 

Die Impfung vertrugen David und ich gut und dank Gottes Führung erreichte uns auch noch mein Führungszeugnis und der Vertrag mit OMF gerade noch rechtzeitig am Montagmorgen, sodass wir ihn unterschrieben zurücksenden konnten. Wir hatten beschlossen, unseren Abflug mit einem Besuch von Davids (Ur-)Großeltern zu verbinden und die anschließende Fahrt zum Flughafen verlief reibungslos: Bereits zwei Stunden vor Abflug saßen wir fertig ein- und durchgecheckt an unserem Gate! 

 

Was waren weitere Geschenke Gottes auf der Reise? Sicherlich die ruhigen Flüge und meine Gelassenheit trotz latenter "Flugunruhe" (Angst kann man das dank Gottes Handeln und Heilung sicherlich nicht mehr nennen, aber jedes Mal muss ich mich ein kleines bisschen der Angst vor der Angst stellen und erlebe es als großen Segen, wenn mir Gott dabei hilft, die Kontrolle abzugeben und mich daran festzuhalten, dass ich wortwörtlich nicht tiefer fallen kann, als in seine Arme.)

 

Doch die größte Gebetserhörung war es tatsächlich, dass wir am Flughafen Singapur die Meldung bekamen, dass unsere Visa-Anträge gerade noch rechtzeitig vor der Einreise genehmigt worden waren. Ich hatte ehrlich gesagt schon nicht mehr damit gerechnet, aber Gott überraschte mich jeden Tag aufs Neue. Wie gut! - Und sonst wäre er ja auch nicht Gott... 

 

Last but not least durften wir trotz verpasstem Anschlussflug in Singapur einfach den nächst späteren nehmen, in dem wir nun mit lediglich einer Stunde Gesamt-Verzögerung sitzen. 

Ich halte euch auf dem Laufenden! 

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Kommentare: 1
  • #1

    Monika (Samstag, 22 Juni 2024 19:43)

    Vielen lieben Dank