Begegnungen und Erfahrungen
Warum viele christliche Paare warten, bis sie verheiratet sind:
Ich habe mir schon vor langer Zeit vorgenommen, etwas über dieses - ja doch etwas polarisierende - Thema zu schreiben. Schließlich ist mein Lebensstil an dieser Stelle immer wieder ein Punkt, der Freunde und Bekannte überrascht und für Gesprächsstoff sorgt. Und ich weiß, dass es viele von euch interessiert, warum man heutzutage noch an so einem - auf den ersten Blick - altmodischen Prinzip festhält - und dann auch noch freiwillig!
Wie bereits so oft strampele ich auch diesen Morgen auf meinem Fahrrad den gepflasterten Steinweg zur Wasserscheide hinauf. Genau dort, zwischen einem Bäcker, dem Café Großartig, einem Souvenirladen und dem Aufzug, mit dem man in die Stadt kommt, liegt das Con:Text. Der Laden gehört zum Christus-Treff, der Gemeinde, in die ich gehe und verkauft neben christlichen Büchern, Schreibwarenladen, Dekorations- und Geschenkartikeln auch Second-Hand-Bücher, Kaffee und seit neustem ein eigenes Label...
Schon während der Fahrt fällt mir die Allegorie auf und ich muss fast ein wenig lachen. Auch mein Leben fühlt sich momentan ziemlich ähnlich an, wie diese bizarre Fahrradtour: Nebelfinger greifen ineinander, versperren rings um mich die Sicht, ertasten forsch als kühle, nasse Tropfen meine Atemwege. Dampfwölkchen erobern bald meine geröteten Wangen und die kalte Nasenspitze. Und auch über vielen Fragen liegt noch diffuser Nebel, der mich unterschwellig ehrlich gesagt ziemlich herausfordert.
Dieser Artikel ist die Geschichte von mir und dem Mann, den ich in einem guten Monat heiraten werde. Warum veröffentliche ich sie hier? Wir haben Gott im Ringen um die Frage, ob wir ein Paar werden sollen, sehr eindrücklich erlebt.
Ich glaube, dass das, was wir in dieser Zeit gelernt haben, nicht nur für Leute in einer Beziehung eine Ermutigung sein können, sondern auch für jede/n, der/die die entweder noch nach einem Partner oder einer Partnerin sucht und sich fragt, worauf man
achten sollte.
Am 13. Januar 1923, vor genau 101 Jahren, kam Emmy Lieselotte Leyer (geborene Sticker) in Frankfurt als jüngere von zwei Schwestern zur Welt. Und heute, mehr als hundert Jahre später, stehen wir hier in ihrem Wohnzimmer, in dem sie immer noch mit dem Rollator durch die Gegend spaziert und wünschen ihr alles Gute. Jahrzehnte mehr an Lebenserfahrung strahlen aus ihren schönen blauen Augen und sie erzählt viel von ihrer Lebensgeschichte und davon, wie Dankbarkeit ihren Weg geprägt hat.
Vom 8. bis zum 10. Dezember 2023 fand in Bad Homburg die deutschlandweite ACM-Tagung statt. Die ACM ist die Arbeitsgemeinschaft christlicher Mediziner/innen - und zu diesem Anlass reisten knapp 200 Medizinstudierende aus ganz Deutschland an, um sich zum Thema "Shift happens" Gedanken zu machen. Es ging um die Frage, ob Veränderung in unserem Gesundheitssystem möglich ist und inwiefern wir als nachwachsende Generation in der Zukunft aber auch jetzt schon Teil davon sein können.
Kurz vorab: Wäre ich in irgendeiner Weise wahrhaft demütig, dann würde ich diesen Artikel hier nicht schreiben. Dann müsste ich nicht verarbeiten, dass mein Stolz verletzt wurde – dann würde mich das Thema vermutlich weder besonders tangieren, noch herausfordern. Und wenn es mich nicht herausfordern würde, ich also tatsächlich demütig wäre, dann würde ich erst recht nicht darüber schreiben – denn das wäre auch schon wieder stolz. Kompliziert, diese ganze Sache.
In meinem Physikum habe ich während meiner Lernzeit beschlossen, eine Zeit nach Hause zu fahren. Das fiel mir nicht leicht, weil es bedeutete, meinen eingespielten Tagesablauf hinter mir zu lassen und mich auf eine Umstellung einzulassen. Doch letzten Endes bin ich so von meiner Familie und vor allem von meiner Mutter entlastet worden, dass es mich ein wenig daran erinnert hat, wie es auch manchmal mit Gott und unserer Beziehung zu ihm ist. Warum genau? - Das lest ihr in diesem Blogartikel. :)
Obwohl ich mich sehr freue, mich bewusst an den Tag meiner Taufe erinnern zu können, hat die Herangehensweise, mit der ich aufgewachsen bin, auch bewirkt, dass ich mich immer fragte, wann ich denn nun bitte „bereit“ für diesen Schritt sein sollte. Wann war ich „fest“ genug in meinem Glauben und meinen Überzeugungen, als Christin „gut genug“, um mich auch taufen lassen zu können?
Der Losungsvers für heute steht in Psalm 119, Vers 64: Herr, die Erde ist voll deiner Güte; lehre mich deine Gebote. Spannend, oder? Güte und Gebote in einem Satz. Ich habe den Eindruck, dass das Wort „Gebot“ in unserem Kulturkreis oft so negativ belegt ist, aber hier scheint der Verfasser David einfach völlig selbstverständlich davon auszugehen, dass Gottes Gebote Ausdruck seiner Güte sind. Könnte es sein, dass Gott uns seine „Lebensanleitungen“ nicht ohne Grund mit auf den Weg gibt? Wäre es de